Aufgabe 1 Teamaufgabe (Richter Wolfgang Harrer)
Wir stehen mit einem zweiten Team im Wald vor einem ca. 5m tiefen 60 Grad Steilhang, unten ein Waldweg und auf der anderen Seite ein ca. 50m Steilhang mit viel Totholz, darüber ein nicht sichtiger Waldweg. Auf diesem Waldweg beginnt von links nach rechts ein Treiben, wobei 4 Dummies mit Schuss im Abstand von ca. 5-10m in den großen Steilhang geworfen werden. Die ersten beiden Dummies sind fast nicht sichtbar, Dummy 3 und 4 sind gut zu sehen, verschwinden aber teilweise im Hang. Ich schwitze schon Blut und Wasser, da es unsere die erste Aufgabe ist und wir beide ziemlich angespannt sind. Immerhin bleibt es bei Guinness bei einem Zucken als Hund 1 losprescht und sicher das geforderte Dummy 4 holt. Guinness muss nun Dummy 3 holen und fliegt mehr den Steilhang hinunter als dass er rennt. Auf der anderen Seite zieht es ihn nach links zu Dummy 2, so dass ich ihn sicherheitshalber stoppe und auf Dummy 3 einweise. Mit guter Nase findet er dieses dann auch tief im Reisig liegend. Die beiden Dummies 1 und 2 dürfen aufgrund der schwierigen Sicht als Suche gearbeitet werden. Mit einem Voran macht sich Guinness wieder auf den Weg und arbeitet das Dummy perfekt aus, so dass sogar meine Pfeife stecken bleiben kann.
Beide Teams meistern die Aufgabe gut. Wir haben die erste Aufgabe geschafft, es war nicht perfekt, aber darauf können wir aufbauen.
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Aufgabe 2 – (Richter Wolfgang Harrer)
Vor uns ein Tobel, ein tiefer, schluchtartiger Einschnitt in einem Steilhang mit seitlich ca. 5m hohen sehr steilen und rutschigen Hängen. Der Tobel ist voll mit Geröll und Altholz und in ca. 20m versperrt auch noch ein umgestürzter Baum die Sicht in die Schlucht. Es fällt in ca. 40m Tiefe ein Dummy mit Schuss in den Tobel. Dann erfolgt rechts von uns in ca. 20m Entfernung auf dem oberen Plateau ein Schuss auf ein Blind. Guinness muss zuerst die Markierung holen und wird dann auf das Blind geschickt. Er macht seine Sache perfekt und wir haben unsere zweite Aufgabe in der Tasche.
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Aufgabe 3 – (Richter Wolfgang Harrer)
Wir beginnen mit einem ca. 20m Walk-Up entlang einer Fichtenschonung. Links von uns, in der Schonung findet während der Fußarbeit ein Treiben statt und Guinness findet das schon sehr spannend, bleibt aber ganz gut an meiner Seite. Dann in ca. 30m Entfernung fällt als Verleitung eine Markierung mit Schuss, für uns gut zu sehen, an den Rand der Schonung. Wir sollen zwei Dummies aus dem Treibengebiet holen. Während Guinness das erste Dummy sofort findet und bringt, sucht er beim zweiten doch etwas länger, umrundet die Treiber und kommt plötzlich in der Nähe der Markierung aus der Schonung heraus, um sich zielsicher in Richtung des ?verbotenen? Dummies auf den Weg zu machen. Mit einem Doppelpfiff bewahre ich uns vor der ?Null? und weise Guinness nochmals in das Suchengebiet ein, aus dem er dann kurz darauf ein Dummy bringt. Nicht perfekt, aber Glück gehört eben auch dazu.
Anschließend gibt es erst einmal die verdiente Mittagspause mit einer leckeren Gulaschsuppe im Hofgut Hohenstein. Das Retriever4all-Team rund um den Sonderleiter Ralf Hube hat wieder einmal perfekt für alles gesorgt. Ja und das Wetter: noch immer trocken und nur leicht windig.
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Aufgabe 4 (Richterin Petra Beringer)
Raus aus dem Wald und hinunter ins Neckartal.
Wie stehen am ca. 10m breiten Neckar. Zuerst wird links von uns in ca. 30m Entfernung im Uferstreifen ein im Altgras liegendes Blind beschossen. Anschließend fällt am gegenüberliegenden Ufer eine Markierung mit Schuss auf die Wiesenfläche.Guinness soll zuerst die Markierung holen. Hier merkt man seine Erfahrung mit fließendem Gewässer. Geschickt stellt er sich schräg in die Strömung, um an der angepeilten Uferböschung an Land zu kommen. Die Markierung stellt für ihn kein Problem dar und auch die Ausgabe erfolgt punkteschonend vor dem Schütteln. Nun gilt es noch Guinness auf das Blind am Ufer des Neckars zu schicken. Aber auch das funktioniert heute perfekt und ein punktgenaues Voran ersetzt den Suchenpfiff.
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Aufgabe 5 (Richterin Petra Beringer)
Die letzte Aufgabe ist dann, wie von einigen Startern gewünscht, eine richtig ?Knackige?. Wir stehen ca. 30m vom Neckar entfernt auf einem Waldweg. Hinter der Neckarbiegung in ca. 70m Entfernung fällt eine Markierung in Totschilf. Wir müssen ca. 20 m mit sauberer Fußarbeit in Richtung Neckar laufen und uns dann in die entgegengesetzte Richtung zum Steilhang drehen. Hier soll ein Dummy aus dem Suchengebiet geholt werden. Guinness geht erst einmal ganz tief und weit den Hang hinauf um sich dann von oben nach unten zu arbeiten. Als er in der Nähe eines sichtigen Dummies ist, helfe ich mit einem Suchenpfiff, was ich aber eigentlich auch hätte bleiben lassen können und mir am Ende auch einen Tadel der Richterin einbringt.
Die eigentliche Herausforderung stellt nun die Markierung auf der anderen Uferseite dar. Aufgrund des relativ spitzen Winkels zum Neckar entscheide ich mich dafür, Guinness mit einem Voran und in einem stumpfen Winkel über den Neckar zu schicken. Das funktioniert reibungslos und auf der anderen Seite erinnert er sich sehr schnell an die Markierung und arbeitet diese selbständig aus.
Diese „Voran“-Entscheidung, da bin ich mir sicher, hat uns den 1. Platz beschert, da viele F-Hunde hier Probleme mit dem spitzen Winkel hatten und auf der linken Seite des Neckars entlang liefen und teilweise massiv ?gehandelt? werden mussten. Ebenso zeigte sich, dass einige Hunde auch Probleme mit dem fließenden Gewässer hatten.
Bei der Siegerehrung konnte ich es erst gar nicht glauben, dass wir bei unserem ersten F-Workingtest mit 89/100 Punkten auch gleich auf dem Siegertreppchen ganz oben stehen durften. Was für ein perfekter Tag! Well done Guinness!
Ein herzliches Dankeschön an die beiden Richter Petra Beringer und Wolfgang Harrer für die tollen Aufgaben und die fairen Bewertungen. Ebenso ein großes Lob an Sonderleiter Ralf Hube und das gesamte Retriever4all-Team für die sehr gute Organisation und Verpflegung. Ein herzliches Dankeschön auch an den Graf von Bissingen für die Bereitstellung seines Reviers, der Infrastruktur und des sehr abwechslungsreichen und spannenden Prüfungsgeländes.
Es war wieder einmal eine tolle Atmosphäre beim WT Wilder Süden und ich hoffe wir sehen uns alle im nächsten Jahr hier wieder.
… übrigens, Petrus meinte es mit uns allen sehr gut bis zum Ende der Veranstaltung erst dann kam ein eisiger Wind mit Regen auf ? welcher uns aber im Suchenlokal nichts mehr anhaben konnte.